Diskussionsveranstaltung: Wie kommen Innovationen schneller von der Uni in die Welt?

Der Gründermotor bei der Diskussionsveranstaltung in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin. Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: „Baden-Württemberg bietet beste Voraussetzungen für innovative Start-ups und Spin-offs. Mit einer neuen Förderung von Start-up Hubs erreichen wir ein neues Level“. Gründungsstärkste Hochschulen im Südwesten schließen sich mit Gründermotor zusammen.

Zu sehen ist die Diskussionsveranstaltung in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin im September 2023.

Der fortschreitende Klimawandel, die Energiekrise und der sich wandelnde Arbeitsmarkt stellen die Gesellschaft vor große Herausforderungen – Innovationen sind dringender denn je. Über Start-ups und Spin-offs aus der Wissenschaft gelingt es wesentlich schneller, Forschungsergebnisse in marktfähige Innovationen zu verwandeln. Das Potenzial dafür ist in Baden-Württemberg mit seiner starken Wissenschafts- und Forschungslandschaft besonders hoch – bei weitem aber noch nicht ausgeschöpft. Das Wissenschaftsministerium verstärkt sein Engagement daher nochmals, wie Ministerin Petra Olschowski heute (21. September) in Berlin ankündigte.

„Gleich vier Universitäten aus Baden-Württemberg unter den TOP 20 der ausgründungsstärksten deutschen Hochschulen, der zweite, dritte und fünfte Platz in der Gruppe der mittleren Hochschulen im aktuellen Gründungsradar des Stifterverbands der Deutschen Wirtschaft – Baden-Württemberg bietet offensichtlich bereits beste Voraussetzungen für innovative Start-ups und Spin-offs. Trotzdem wollen wir unser Engagement weiter verstärken“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in der baden-württembergischen Landesvertretung bei einer Diskussionsveranstaltung über Ausgründungen von Start-ups aus Hochschulen. „Mit einem weiteren Förderprogramm für Start-up Hubs erreichen wir ein neues Level: Wir bringen die Gründungskompetenzen unserer Hochschulen zusammen, schaffen eine bessere Anschlussfähigkeit an Förderinitiativen von Bund und Wirtschaft und legen so den Grundstein für den Mittelstand von morgen“, so Petra Olschowski.

Die Ministerin tauschte sich mit der Beauftragten des Bundesministeriums für Wirtschaft- und Klimaschutz (BMWK) für digitale Wirtschaft und Start-ups, Dr. Anna Christmann, dem Geschäftsführer der Gründermotor GmbH, Adrian Thoma, und weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus der Start-up-Community über Besonderheiten und Herausforderungen der akademischen Gründungsszene aus: Wie kann es gelingen, Innovationen noch schneller von der Uni in die Welt zu bringen? Und wie können Bundes- und Landespolitik, aber auch die Privatwirtschaft und Start-up-Community in ganz Deutschland noch besser zusammenarbeiten?

Um die Zusammenarbeit der Hochschulen untereinander zu stärken und die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft im Gründungsbereich zu intensivieren, wurde in Baden-Württemberg bereits 2018 die „Gründermotor“-Initiative etabliert, die seit 2021 vom Wissenschaftsministerium gefördert wird. Der Gründermotor hat sich nun mit Partneruniversitäten zusammengeschlossen, um sich im Verbund im aktuell ausgeschriebenen Leuchtturmwettbewerb „Startup Factories“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zu bewerben.

„Im Zusammenschluss liegt die Stärke. Es freut mich sehr, dass sich unsere gründungsstärksten Hochschulen im Südwesten zusammengeschlossen haben und mit dem Gründermotor einen gemeinsamen Antrag beim Leuchtturmwettbewerb des Bundes für Start-up Factories einreichen werden“, sagte die Ministerin. Kernachse des Zusammenschlusses sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Universität Stuttgart. Komplettiert wird der Verbund durch die Universität Heidelberg, die Universität Ulm sowie die Hochschule der Medien Stuttgart.

„Die Bundesländer und Gründungsinitiativen zeigen ein großes Interesse an unserem Wettbewerb für Start-up Factories im Hochschulumfeld. Hier zeigt sich eine Dynamik, die mehr Ausgründungen aus der Wissenschaft hervorbringen kann. Genau das wollen wir mit diesem Leuchtturmprojekt aus der Start-up Strategie der Bundesregierung anstoßen“, sagte Dr. Anna Christmann, Beauftragte des BMWK für digitale Wirtschaft und Start-ups.

„Wir sehen diese Projektausschreibung als große Chance – sowohl für uns als Gründermotor als auch für die Gründungslandschaft in Deutschland. Wir denken, dass wir mit einer solch diversen und eng verwobenen Struktur einiges an bisher verborgenem Potenzial entfalten können. Unsere Mission hinter unserer Bewerbung ist ein buntes, dynamisches und schnelles Ökosystem, das alle Champions und Hidden Champions der Next Generation Mittelstand in Baden-Württemberg auf ein nächstes Level hebt“, so Adrian Thoma, Managing Director der Gründermotor GmbH.

„Schon heute sind Start-ups in vielen Branchen Treiber für wirtschaftliche Dynamik und Erneuerung. Sie entwickeln neue Märkte, fordern etablierte Unternehmen heraus und beleben so den Wettbewerb. Start-ups sind deshalb von entscheidender Bedeutung für die Weiterentwicklung und langfristige Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und damit auch für unsere Gesellschaft. Deshalb haben wir größtes Interesse, Start-ups mit ganzer Kraft zu unterstützen“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.

Mitdiskutiert haben in Berlin Sascha Fritz (Investment Principal, Robert Bosch VC), Ann-Kathrin Stärkel (Head of Strategy and Growth, Flip), Maike Lambarth (Co-Founder und CEO, Cyclize).

 

Zu sehen ist die Diskussionsveranstaltung in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin im September 2023.

 

Weitere Informationen

Neue Förderung

Das Wissenschaftsministerium wird in Kürze eine weitere Förderung ausschreiben, die im Besonderen die hochschulübergreifende Kooperation im Gründungsbereich adressieren wird. Ziel der Förderung ist, die im Land vorhanden Gründungspotentiale an den einzelnen Hochschulen noch effektiver und effizienter zu vernetzen und dabei die Anbindung an die vom Bundeswirtschaftsministerium angekündigte Förderung der „Startup Factories“ bzw. die „Gründermotor“-Initiative und die Landesacceleratoren zu stärken.

Die Förderung wirkt der aktuellen Fragmentierung in der hochschulbezogenen Gründungsförderung entgegen. So sollen die Hochschulen darin unterstützt werden, in regionalen Hochschulverbünden zu kooperieren und somit die Grundlage für Ökosysteme mit einer kritischen Masse an Talenten und hoher Anziehungskraft zu bilden. Überregionale Themencluster sollen dabei als klare und sichtbare Anknüpfungspunkte für die Wirtschaft dienen. Die Förderung soll dabei explizit auf den vorhandenen Strukturen in den Hochschulen aufsetzen, diese aber verstärkt zu hochschulübergreifenden Unterstützungs- und Beratungskonzepten weiterentwickeln.

Mittelfristig soll durch diese Förderung nicht nur der Talentpool der einzelnen Hochschulen erhöht, sondern auch die Attraktivität und Sichtbarkeit der einzelnen Gründungsverbünde bzw. von Baden-Württemberg als Startup-Standort insgesamt gestärkt werden.

Engagement für Start-ups

Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Initiativen und Maßnahmen auf den Weg gebracht, um sowohl das Startup-Ökosystem insgesamt zu stärken, als auch innovative Hightech-Gründungen im Besonderen zu fördern. Neben etablierten Maßnahmen, wie dem Programm „Junge Innovatoren“, das unter anderem auch dem Tübinger Unternehmen „Curevac“ in den Anfangstagen unterstützte, verfügt Baden-Württemberg heute über ein weit verzweigtes Netz an Beratungs- und Unterstützungsstrukturen. Dazu gehören neben den 18 thematisch fokussierten Landesacceleratoren im Besonderen die Universitäten und Hochschulen, die mit praxisorientierten Lehr- und Lernformaten dazu beitragen, Studierende für die unternehmerische Selbstständigkeit zu begeistern und diese bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen bzw. beim Markteintritt unterstützen.

Auch die laufenden Innovationscampus-Projekte in den Bereichen „Künstliche Intelligenz“, „Mobilität“, „Lebenswissenschaften“, „Quanten“ und „Nachhaltigkeit“ bringen die exzellente Grundlagenforschung der Hochschulen mit den Kompetenzen und Strukturen internationaler Unternehmen zusammen. So entsteht ein kreatives Umfeld, in dem innovative Startups entstehen und wachsen können.

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